Hegewald 2018
Hegewald 2018 Billerbeck
Hegewald –immer ein Ereignis der besonderen Art!
Es ist wieder soweit, die Spannung steigt, die Erwartungen und die Vorfreude sind hoch und der Termin rückt immer näher. Endlich kann die Reise zur Hegewald losgehen, schnell das Auto packen und los. Aber halt, irgendetwas fehlt, nochmal genau überlegen. Am Ende meiner Überlegungen stelle ich fest, dass ich vor einem Auto stehe was leicht überladen ist. Gepäck als würde ich zwei Wochen, mit der ganzen Familie, in Urlaub fahren. Aber egal, lieber zu viel eingepackt als zu wenig. Man weiß schließlich nicht welches Wetter einen erwartet. Anreisen teils über tausende von Kilometern, wie verrückt muss man dafür sein? Ziemlich, denn genau das ist der „Virus Hegewald“. Am Ziel angekommen geht es erst einmal zur Anmeldung. Aber so einfach ist es eben doch nicht, denn der Weg dorthin ist lang. Der Platz an der Suchenzentrale ist bereits voll mit bekannten Gesichtern. Es wird sich begrüßt, man unterhält sich hier und dort und die erste Stunde ist bereits verstrichen. Nun aber mal schnell anmelden, nicht das wir zu spät kommen. Ab jetzt vergehen die Stunden wie im Flug und schon sind die schönen Tage der Hegewald wieder vorbei. Aber nicht so schnell, hier gibt es noch einiges zu berichten.
Dieses Jahr betrachtete ich die Hegewald, als Zuschauer und Schlachtenbummler, aus der zweiten Reihe. Der erste Tag sollte ins Feld gehen. Kurze Abstimmung mit der stellv. Suchenleitung und schon kommt die Einladung zur VIP Tour. Leider können wir nicht daran teilnehmen und entschließen uns somit mit einer Gruppe um Billerbeck den ersten Tag zu verbringen. Das Revier liegt ganz in der Nähe und ist schnell erreicht. Der Morgen beginnt mit leichtem Nieselregen, daher ist die Hoffnung groß, dass uns die Feuchtigkeit etwas erhalten bleibt. Aber diese Hoffnung zerschlägt sich bereits im ersten Suchengang, denn es staubt bereits wieder hinter den suchenden Hunden.
Egal wir sind schließlich auf der Zuchtausleseprüfung und müssen es nehmen wie es kommt, schließlich möchten wir die herausragenden Leistungen der Besten sehen, die unsere drahthaarigen Freunde auch drauf haben. In den ersten Suchen kommen die Hunde schnell an Wild, so dass sich bereits einige gute Gelegenheiten zum Vorstehen und zur Spurarbeit ergeben. Die ersten Gedanken kommen auf, das es heute schnell gehen könnte. „Aber“- es kommt immer anders als man denkt. Ist nur ein Hund in der Gruppe, der nicht ganz reibungslos funktioniert, dann kann es dauern und so sollte es sein. Das Richterteam, welches aus 6 Personen bestand, gab sich redlich Mühe um allen gerecht zu werden. Das Richterteam welches zusätzlich zu den drei Verbandsrichtern, aus zwei Richtern aus dem Weltverband und einem Richteranwärter bestand, hatte alle Hände voll zu tun. Die Erweiterung, um die Richter aus dem Weltverband, war ein sehr guter Ansatz für die Vereinheitlichung der Umsetzung unserer Prüfungen Weltweit. Des Weiteren finden sich auch hier neue Freundschaften über unsere Grenzen hinaus.
Eine hervorragende Versorgung, durch die Frau des Revierleiters, war noch zusätzlich gegeben. Es fehlte an nichts. In diesen Genuss kam auch die VIP Gruppe mit dem stellvertretenden Prüfungsleiter und seiner Gefolgschaft, die das Revier besuchte. Begleitet wurde der Tag durch eine gute Stimmung während der gesamten Prüfung. Es sollte sich auch im späteren bestätigen, dass diese Stimmung durch alle Tage der Hegewald erhalten blieb. Natürlich ausgenommen einiger weniger Umstände die es trauriger Weise immer wieder gibt. Dabei waren auch dieses Jahr wieder verbale Entgleisungen, die durch ein vernünftiges Miteinander und etwas weniger Fanatismus nicht hätten sein müssen. Unser langer und schöner Prüfungstag endete dann gegen 17 Uhr mit einer recht zufriedenen Gruppe.
Der zweite Tag führte uns an eines der sehr guten Gewässer, dass für die Hegewald ausgewählt wurde. Auch hier zeigte sich während unserer Anwesenheit eine durchaus gute und gelassene Stimmung unter den Richtern, Führern und den Zuschauern. Hier hatte es eine gute Möglichkeit als Zuschauer die Arbeiten der Hunde zu verfolgen. Besonders hervorzuheben waren hier die detaillierten Beschreibungen des Obmannes zu allen gezeigten Arbeiten, incl. der Erläuterung warum es zu den einzelnen Bewertungen gekommen ist. Aus dieser Art der Darstellung können selbst erfahrene Richter wie Führer etwas lernen und vielleicht selber ein wenig davon in die Prüfungswelt tragen. Weiterhin konnten wir eine sehr interessante Spezies von Führern beobachten, die sich alle Mühe gaben deutliche Befehle ihren Hunden gegenüber zu geben. Hier gab es den „Voran“ Befehl und den „So ist brav“ in einer Laustärke das man es hätte im 60 Kilometer entfernten Billerbeck hören können. Ein weiterer Führer beendete die Bringarbeiten mit einem festen aufstampfen der Füße als neue Befehlsform für das Sitzen und für die gesamte Wasserarbeit mit „Ich brauche jetzt erstmal einen Schnaps“, so dass die gesamte Corona in Gelächter ausbrach. Es ist halt eine Prüfung, auf der selbst bei erfahrenen Führern die Nerven so blank liegen, dass die Reaktionen oft Formen annehmen die man von sich selbst nicht kannte. Ein weiteres Beispiel: Richter, nach dem aufnehmen der Ente: „Machen Sie sich mal bemerkbar.“ Daraufhin der Führer: „Apport - Hierhin!“, so passiert es halt unter der extremen Anspannung die diese Prüfung mit sich bringt.
An der Reitanlag in Billerbeck konnten wir uns noch einige Hunde bei der Form- und Haarwertbeurteilung anschauen. Auch hier zeigten sich größere Richtergruppen, die durch Mitglieder aus dem Weltverband unterstützt wurden. Wie auch bei den anderen Prüfungsfächern, zeigte sich auch hier eine durchaus gute Stimmung. Natürlich bekommt nicht jeder Hund die hohen Noten, doch das ist es ja was wir schließlich sehen wollen. Wie sind die züchterischen Auswirkungen auf Form- und Haar. Da sind nur die eindeutigen Noten hilfreich und wenn wir ehrlich zu uns selber sind, kennen wir bereits im Vorfeld die Schwächen unserer eigenen Hunde. Hier kann ich auch nur an die Form- und Haarwertrichter appellieren, geht etwas konservativer an die Vorbewertungen zur Hegewaldauslese, dann sind die Enttäuschungen oft nicht ganz so groß.
Nachdem nun das eigentliche Prüfungsgeschehen beendet war und die ersten sehr hohen Noten bekannt wurden, stieg die Spannung mehr und mehr an. Es war, wie in den Jahren zuvor, mit einer engen Entscheidung zu rechnen, es gab schließlich mehrere Hunde mit 3 x 12 Punkten. Die Auswertungen liefen bis spät in den Abend, bevor der Gewinner endgültig feststand. Auch wir warteten mit Spannung auf die Ergebnisse und konnten schließlich in der Gruppe Niederrhein ein tolles Gesamtergebnis mit nach Hause nehmen.
Der rundum schöne Abschlussabend incl. der Preisverteilung und einer tollen Band krönte dann die 85. Hegewald, ausgetragen durch die VDD Gruppe Porta Westfalica. Es war eine nahezu perfekte Organisation, angefangen mit sehr guten Revieren, einer sehr guten Prüfungsleitung, einem tollen Service rund um die Weissenburg, einer tollen Hubertus Messe, einem spitzen Ambiente (umrahmt von alten Eichen) für die Zuchtschau am Sonntag und einer tollen Stimmung über alle Tage. Wieder durften wir nette Menschen rund um die Hegewald kennen lernen und vielleicht konnten wir auch ein wenig von dieser Faszination Hegewald weitergeben.
Allen die zu dieser Hegewald beigetragen haben ob Ausrichter, Führer, Richter, Revierführer, Helfer oder die guten Seelen im Hintergrund, einen riesiges Danke Schön. Ihr habt die Messlatte für 2019 in Baden sehr hoch gelegt.
HoRüdo und Gruß Tobias Puchberger, Gruppe Niederrhein
Name |
Hund |
Punkte |
F/H |
Platzierung |
Ludger Böhling |
Paule vom Schmiedehof |
240,5 |
10/9 |
14 |
Uwe Blomenkemper |
Silko v.d. Speller Dose |
239,5 |
10/11 |
16 |
RJM Thomas Vogler |
Ella III vom Hardtberg |
232 |
8/10 |
54 |
Franz Hermanns |
Yola vom Schaar |
231 |
9/11 |
64 |
Kristina Getzschmann |
Baas vom Lankernbrok |
229,5 |
9/10 |
75 |
Fotos: Eva Rotter